Zwei Tote und 20 Verletzte bei Zugentgleisung in Indien
PATNA: Am Dienstag entgleiste ein indischer Personenzug und mehrere Waggons kippten um. Dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, 20 weitere wurden verletzt.
Indiens ausgedehntes Schienennetz stellt das wichtigste Fortbewegungsmittel in diesem riesigen Land dar, ist jedoch schlecht finanziert und es kommt häufig zu tödlichen Unfällen.
Der Howrah-Mumbai Express entgleiste vor der Morgendämmerung in der Nähe von Jamshedpur im östlichen Bundesstaat Jharkhand.
„Mindestens zwei Menschen wurden getötet und 20 verletzt“, sagte der Sprecher der Indischen Eisenbahnen, Om Prakash Charan, gegenüber AFP.
Der Unfall ereignete sich etwa zeitgleich mit der Entgleisung eines von der Gegenseite kommenden Güterzuges, der vermutlich beim Vorbeifahren mit dem Personenzug kollidierte.
„In der Nähe kam es zu einer weiteren Entgleisung eines Güterzuges, aber es ist unklar, ob die beiden Unfälle gleichzeitig passierten“, sagte Charan.
18 Waggons seien aus den Gleisen geschleudert worden, fügte Charan hinzu, während die Rettungsarbeiten zur Räumung der Unfallstelle noch im Gange seien.
Indien hat mit der Modernisierung seiner Eisenbahninfrastruktur im Wert von 30 Milliarden Dollar begonnen, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Konnektivität zu verbessern.
Analysten sagen jedoch, dass Indiens veraltetes Eisenbahnsystem zwar mit der Zeit zurückgegangen sei, aber noch einen langen Weg vor sich habe.
Zwischen 2017 und 2021 starben offiziellen Angaben zufolge jährlich durchschnittlich 20.000 Menschen bei Bahnunglücken.
Defekte Gleise, mangelhafte Wartung und veraltete Signalanlagen sowie menschliches Versagen seien die Hauptursache für Entgleisungen, heißt es in einem Bericht der obersten indischen Prüfbehörde.
Im vergangenen Jahr kamen fast 300 Menschen ums Leben, als ein Personenzug und ein stehender Güterzug kollidierten und die entgleisten Abteile anschließend in einen anderen, schnell fahrenden Personenzug prallten.
Der schlimmste Eisenbahnunfall in der Geschichte Indiens ereignete sich 1981, als ein Zyklon einen Zug von den Gleisen schleuderte und in einen Fluss im Bundesstaat Bihar trieb. Dabei kamen 800 Menschen ums Leben und über 100 wurden verletzt.
Indian Railways, das viertgrößte Eisenbahnunternehmen der Welt, betreibt täglich rund 14.000 Züge mit 8.000 Lokomotiven auf einem riesigen Gleisnetz von etwa 64.000 Kilometern (40.000 Meilen).
Die Züge befördern täglich mehr als 21 Millionen Menschen.
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