Der Erfolg der Rechtsextremen bei den deutschen Wahlen erhöht den Druck auf die Regierung von Olaf Scholz
Der Erfolg der Partei Alternative für Deutschland bei zwei Landtagswahlen übte neuen Druck auf die zerstrittene Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz aus und stellte die konservative Opposition des Landes am Montag vor politische Verrenkungen bei der Suche nach einer Möglichkeit, zwei ostdeutsche Regionen ohne Beteiligung der rechtsextremen Partei zu regieren.
Die Alternative für Deutschland (AfD) gewann am Sonntag in Thüringen als erste rechtsextreme Partei eine Landtagswahl im Nachkriegsdeutschland unter einer ihrer schärfsten Figuren, Björn Hücke. Im benachbarten Sachsen landete sie nur knapp hinter der CDU, der konservativen CDU, die die nationale Opposition anführt. Die Wähler bestraften die drei Parteien in Scholz‘ Regierungskoalition, die insgesamt weit unter 15 % der Stimmen erhielten.
Tiefe Unzufriedenheit mit einer für Machtkämpfe berüchtigten Landesregierung, Inflation und schwache Wirtschaft, Anti-Immigrationsstimmung und Skepsis gegenüber deutscher Militärhilfe für die Ukraine sind einige der Faktoren, die zur Unterstützung populistischer Parteien im ehemals kommunistischen Osten beitrugen, der weniger wohlhabend ist als Westdeutschland. Eine neue Partei, die von einem prominenten Linken gegründet wurde, war der zweite große Gewinner am Sonntag – und wird wahrscheinlich benötigt, um Landesregierungen zu bilden, da niemand bereit ist, mit der AfD zu regieren.
Der Sieg der AfD in Deutschland lässt einige um die Zukunft fürchten, andere fürchten eine Rückkehr in die Vergangenheit
Das Debakel für die Regierungsparteien kam zu den katastrophalen Ergebnissen der Scholz-Koalition bei den Europawahlen im Juni hinzu, und es ist nicht offensichtlich, dass sie angesichts der nächsten deutschen Bundestagswahlen in etwas mehr als einem Jahr ein Rezept für eine Erholung haben. Eine weitere Landtagswahl am 22. September in einer östlichen Region – Brandenburg, das im Gegensatz zu den beiden am Sonntag gewählten Regionen derzeit von Scholz‘ Mitte-links-Sozialdemokraten geführt wird – könnte ihre Blamage noch verstärken.
Die Wähler „wollten vor allem ein Signal nach Berlin senden“, sagte Jens Spahn, hochrangiger CDU-Abgeordneter, im ZDF. „Sie wollen der (Koalition) signalisieren, dass die Kanzlerin ihr Vertrauen nicht mehr genießt. Olaf Scholz ist auch in Thüringen und Sachsen das Gesicht des Versagens.“
Eine der Vorsitzenden von Scholz‘ Partei, Saskia Esken, beharrte darauf: „Olaf Scholz ist unser starker Kanzler und er wird unser starker Kanzlerkandidat sein.“
„Wir haben in den letzten Monaten der letzten nationalen Wahl die Wende geschafft und werden es auch diesmal schaffen“, sagte sie. „Und ich möchte ganz klar sagen, dass alle (Koalitions-)Parteien, insbesondere aber unsere beiden Koalitionspartner, aus diesem Wahlergebnis die Motivation ziehen müssen, diese öffentlichen Auseinandersetzungen zu beenden und an einem Strang zu ziehen.“
Die Chancen dafür standen am Montag nicht gut, da jede Partei auf ihren eigenen politischen Prioritäten beharrte. Ricarda Lang, eine Ko-Vorsitzende der Umweltschützer der Grünen, räumte ein, dass die Wähler es satt hätten, Politiker zu hören, die Koalition müsse sich bessern, „also werde ich hier keine falschen Versprechungen machen.“
Scholz schrieb auf Instagram, die Ergebnisse vom Sonntag seien „bitter“ und an solche AfD-Siege könne und dürfe sich „unser Land nicht gewöhnen“. Er argumentierte zudem, „düstere Prognosen“ für seine eigene Partei hätten sich nicht erfüllt – was ihm den Spott der konservativen Opposition einbrachte. „Alle demokratischen Parteien sind jetzt gefordert, stabile Regierungen ohne Rechtsextreme zu bilden“, sagte Scholz.
Das wird vor allem eine Angelegenheit der CDU sein, die auch in den bundesweiten Umfragen vorne liegt. Die AfD hält derzeit mehr als ein Drittel der Sitze im Thüringer Landtag – was ihr beispielsweise erlauben würde, die Ernennung von Richtern am Landesverfassungsgericht zu blockieren – und in Sachsen liegt sie fast auf diesem Niveau. Das wird es schwer machen, handlungsfähige Regierungen zu bilden.
Die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel erneuerte den Appell der Partei an ihre Gegner, sie nicht auszugrenzen. „Firewalls sind undemokratisch“, sagte sie.
Die Stärke der AfD im Osten zwang andere Parteien bereits 2016 dazu, unkonventionelle Koalitionen einzugehen, doch die Ergebnisse vom Sonntag haben dies auf eine neue Ebene gehoben.
In Thüringen fehlt sogar einer bislang unwahrscheinlichen Kombination aus CDU, Scholz‘ Partei und dem neuen Bündnis Sahra Wagenknecht, das linke Wirtschaftspolitik mit einer einwanderungsskeptischen Haltung und Ablehnung von Militärhilfe für die Ukraine verbindet, die Mehrheit. Um eine Mehrheit zu bekommen, bräuchten die Konservativen auch die Hilfe der Linkspartei, die aus den kommunistischen Herrschern Ostdeutschlands stammt und die scheidende Landesregierung anführte. Bisher haben sie eine Zusammenarbeit mit ihr abgelehnt.
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