Stehen wir am Ende der Ära der Fusionen und Übernahmen von Startups (und der Technologiedominanz des Silicon Valley)?
Von Alberto Onetti
Die Fähigkeit, kontinuierlich Innovationen hervorzubringen, ist einer der wichtigsten Treiber des Silicon Valley. Risikokapitalgeber investieren in Startups, und die Startups nutzen die Mittel, um andere Startups zu übernehmen, was ihnen ermöglicht, schneller zu wachsen und Innovationen hervorzubringen.
Auch große Technologieunternehmen kaufen Startups, um Talente und Innovationen an Bord zu holen. Irgendwann verlassen die Startups das Unternehmen und geben ihr Kapital an Risikokapitalgeber zurück, die wiederum in eine neue Welle von Startups investieren. Dieser Zyklus beschleunigt das Rad der Innovation und erweitert seinen Umfang mit jeder Iteration.
Daten aus dem jüngsten Bericht „The End of the Startup M&A Era? Tech Startup M&A 2024 Report“ von Mind the Bridge und Crunchbase, der die Übernahmen von Startups durch Fortune Global 500-Unternehmen seit Beginn des Jahrtausends analysiert, bestätigen diese Erkenntnisse.
- Sechs der zehn weltweit größten Startup-Übernehmer sind Unternehmen aus dem Silicon Valley (sieben, wenn wir Microsoft mit einbeziehen, das nicht allzu weit entfernt ist).
- Nordamerikanische Unternehmen erwerben Start-ups viermal so häufig wie europäische Unternehmen. Bei südostasiatischen Unternehmen ist die Lücke sogar noch größer: Hier erwerben nordamerikanische Unternehmen sieben- bis zehnmal so viele neue Unternehmen.
Dies war die Geschichte des Silicon Valley – bis jetzt.
Aber die Sache hat einen Haken.
Eine Marktverschiebung
Seit 2021 ist die globale M&A-Aktivität bei Startups deutlich zurückgegangen.
Der „VC-Rückzug“ spielt zwar sicherlich eine Rolle, er könnte aber eher ein Zeichen für eine tiefere, dauerhaftere Veränderung des Marktes sein als für eine vorübergehende Verlangsamung. Regierungen auf der ganzen Welt verstärken ihren Griff auf M&A-Aktivitäten, insbesondere im Technologiesektor, aufgrund zunehmender geopolitischer Spannungen und des Wiederauflebens protektionistischer Maßnahmen.
Große Akquisitionen (wie die Blockade des 20-Milliarden-Dollar-Deals zwischen Adobe und Figma zeigt) werden mittlerweile einer verstärkten Prüfung unterzogen.
Einerseits wächst der politische Druck gegen Marktkonzentration und Monopole.
Auf der anderen Seite besteht ein zunehmender Bedarf, Technologien zu schützen, die als kritisch für die nationale Sicherheit gelten. Die Technologie- und Gesundheitsbranche, die traditionell bei Fusionen und Übernahmen aktiv ist, sieht sich nun einer strengeren Regulierungsaufsicht ausgesetzt. Als direkte Folge der zunehmenden geopolitischen Spannungen rücken auch Dual-Use-Technologien und Verteidigungstechnologie in den Fokus, wobei die Regierung die Verteidigungsgüter und -politik der Industrie stärker überwacht. Dieser Trend wurde in dem kürzlich veröffentlichten Bericht „Die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit“ von Mario Draghi unterstrichen.
Wenn diese Regulierungstrends anhalten, könnten sie die Risikokapitallandschaft, wie wir sie kennen, umgestalten. Das bedeutet, dass der Innovationsmotor des Silicon Valley erheblich beeinträchtigt wird und im Gegenzug das gesamte Startup-Ökosystem durcheinandergebracht wird.
Schließlich heißt es in dem Sprichwort von Mind the Bridge: „Kein Ausgang, keine Party.“
Alberto Onetti ist Vorsitzender von Mind the Bridge.
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(Dies ist eine unbearbeitete, automatisch generierte Story aus einem syndizierten Newsfeed. Cityjournal – Dein Regionalmagazin Mitarbeiter haben den Inhaltstext möglicherweise nicht geändert oder bearbeitet.)