Telegram-Chef Durov zur Befragung vor französischem Richter gestellt
PARIS: Telegram-Gründer Pavel Durov wurde nach seiner Festnahme in Frankreich am vergangenen Wochenende zum Verhör vor einen Ermittlungsrichter gebracht, erfuhr die Pariser Staatsanwaltschaft am Mittwoch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Nach der Vernehmung durch den Richter könnte ein formelles Verfahren gegen Durov eingeleitet werden, das letztlich zu einem Strafprozess führen könnte, wenn die Ermittler davon ausgehen, dass genügend Beweise vorliegen.
Der Polizeigewahrsam für Durov, der in Frankreich gesucht wird und am Samstag nach seiner Ankunft aus Aserbaidschan am Pariser Flughafen Le Bourget festgenommen wurde, wurde Berichten zufolge am Sonntagabend verlängert.
Seine Festnahme erfolgte laut lokalen Medien im Rahmen einer vorläufigen Untersuchung zu Telegrams mangelnder Moderation und Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden in Bezug auf Drogenhandel, Betrug und Kindesmissbrauchsdelikte auf der Social-Media-Plattform.
In einer nach Durovs Verhaftung veröffentlichten Erklärung hieß es, der Online-Messaging-Dienst halte sich an EU-Gesetze und habe keine Vorschriften verletzt.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft haben die französischen Behörden bereits vor einiger Zeit Vorermittlungen gegen Durov eingeleitet. Der Verdacht liegt nahe, dass er aufgrund mangelnder Intervention bei Telegram und unzureichender Kooperation mit den Behörden in Drogenhandel, Betrug und mehrere Straftaten im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch verwickelt war.
Warum Durov, der in Russland geboren wurde und die französische Staatsbürgerschaft besitzt, nach Paris gereist war, während er in Frankreich zur Fahndung ausgeschrieben war, war zunächst unklar. Telegram, eine beliebte Messaging-App, sieht sich seit langem mit Vorwürfen konfrontiert, nicht stark genug gegen Hassreden und andere illegale Aktivitäten vorzugehen.
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